Kleines Glück in der Stadt: der Schrebergarten. Allein in Deutschland gibt es mehr als eine Million Kleingärten. Dabei haben die Deutschen in ihren Kleingartenvereinen fast mehr Regeln als Unkraut. Die Höhe der Hecke, die Größe der Laube, was man anpflanzen – für alles gibt es Vorschriften. Doch warum braucht die Sehnsucht nach mehr Grün eigentlich so viele Regeln?
Säen, pflanzen, jäten: Schrebergärten sind wieder im Trend. Nicht nur in Deutschland und Frankreich, überall in Europa tobt das Gartenfieber. Aber woher kommt eigentlich diese Sehnsucht nach dem Garten, und wann haben sich die Schrebergärten entwickelt?
Von den unterschiedlichen Regeln des Kleingartens über Gartenzwerge bis hin zur Verbindlichkeit und Herzlichkeit zwischen Nachbarn: „Der Schrebergarten – Ein Blick über den Zaun“ begleitet leidenschaftliche deutsche und französische Gärtner und gibt dabei einen tiefen Einblick in der Subkultur des Kleingärtnertums.
Je nach Land sehen die Kleingärten unterschiedlich aus und haben auch unterschiedliche Regeln. Die Deutschen haben beispielsweise in ihren Schrebergartenvereinen fast mehr Regeln als Unkraut. Aber die Sehnsucht nach dem Grünen und der Entspannung ist allen Gärtnern gemein. Denn das Grün tut Städten sowie Menschen gut: „Die Erde, also der Garten, ist für mich wie eine Therapie. Man braucht keine Medikamente gegen Stress oder Antidepressiva. Für mich ist der Garten die beste Medizin“, sagt eine französische Gärtnerin.
Mit "le potager" hat die französische Sprache sogar eine eigene Vokabel dafür. Anfangs waren die Parzellen für Arbeiter. Fabrikbesitzer stellten ihnen Land zur Verfügung, damit sie Gemüse anbauen und sich selbst versorgen konnten. In den 60er und 70er Jahren flaut die Leidenschaft fürs Gärtnern in Westdeutschland etwas ab. Währenddessen blüht sie in der DDR so richtig auf und der Schrebergarten erhält sogar eine eigene Ratgebersendung.
Sendetermin: 30. März 2023, 20:15 Uhr auf arte