Das war dann mal weg - Arschgeweih, Jesuslatschen & Co

Ein Film von Uta Meyer-Boblan und Scarlet Richter

Moden kommen und gehen, manche kommen wieder und manche sind sie nicht mehr wegzukriegen. Das war dann mal weg … spürt Dingen nach, die „in“ waren und dann verschwunden sind.

In den 1960er Jahren kommt das Nyltesthemd auf den Markt. Es hat scheinbar alles, was ein Hemd braucht: Es ist bügelfrei, trocknet schnell und behält seine Farbe. Der Haken an dem Stöffchen? Es ist reine Kunstfaser - und wer die trägt duftet schnell nach Iltis. Weg damit!

Völlig „out“, aber leider nicht ganz so einfach wegzukriegen, ist das Arschgeweih - politisch korrekt „Steißbeintribal“ genannt. Als in den 1990ern die Hosen auf die Hüften rutschen wachsen auf den Rückseiten von Promis wie Sabrina Setlur plötzlich mehr oder weniger filigrane Gebilde daraus hervor. Tattoos werden plötzlich massentauglich und irgendwie hat auf einmal fast jede und jeder sowas. Und dann heißt es auf einmal „Arschgeweih“ und ist völlig verpönt. Wer eines hat, hat heute noch was davon…

Auch aus der Mode: Das Solarium. Klar, es gibt noch welche, aber es werden immer weniger. Denn es geht nicht mehr um karibische Bräune im trüben deutschen Winter. Das Münzmallorca als solches kann man wohl abhaken.

Schade findet der ein oder andere dagegen, dass die guten alten Jesuslatschen nicht mehr so häufig hergestellt werden. Ein klassisches Ostprodukt, das zumindest den Füßen in der DDR das Gefühl völliger Freiheit gab.  Im Westen trugen eher Hippies und Blumenkinder die Latschen, in leicht anderen Varianten, die sie gern aus dem Nahen Osten importierten.

Dass Mode nicht nur eine Frage der äußeren Erscheinung ist, sondern mitunter lebensgefährlich sein kann, zeigt ein Blick in die etwas weiter entfernte Geschichte: Die gefährlichsten Modetrends – vom Vatermörderkragen bis zu den Plateauschuhen, die seit dem 15. Jahrhundert immer wieder kommen und gehen.

Diesmal mit herzerfrischenden Kommentaren von Anneke Kim Sarnau, Florian Martens, Cherno Jobatey und Rhea Harder-Vennewald.

Das war dann mal weg – die Reihe spürt Dingen nach, die früher einmal unseren Alltag bereichert haben, genial und unverzichtbar erschienen. Heute sind sie (fast) verschwunden. Was ist daraus geworden?

 

Sendetermin: 14. August 2021, 18:45 Uhr auf ZDFinfo